Bachgau-Bote  8.4.2021

NACHHER

 

ANNA-KAPELLE ERSTRAHLT

IM NEUEN GLANZ

Nach dem Vandalismus im Innenbereich im Mai 2019 und Schmierereien an einer Außenwand im Juni 2020 hatte die Kirchenverwaltung Pflaumheim im Herbst 2020 beschlossen, die Anna-Kapelle innen und außen renovieren zu lassen.

Die Arbeiten konnten noch vor den Osterfeiertagen abgeschlossen werden, so dass die Teilnehmer des Kinderkreuzweges am Karfreitag eine strahlende Anna-Kapelle vorfinden konnten.

Sicherlich haben auch einige Spaziergänger den neuen Glanz sehen können.

Für die hervorragende Arbeitsausführung und pünktliche Fertigstellung danken wir der Ringheimer Firma Jürgen Klabunde sehr.

Die Kosten für die Maßnahmen betragen ca. 7.000 €. Da nach wie vor das Baumoratorium der Diözese Würzburg gilt, haben wir für diese Maßnahme leider keinen Zuschuss erhalten und freuen uns deshalb umso mehr über jede Spende.

Falls sich jemand beteiligen möchte, kann man eine Spende auch gerne auf unser Bankkonto überweisen:

Kath. Kirchenstiftung Pflaumheim

Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg

IBAN: DE82 7956 2514 0009 7213 80

Verwendungszweck: Anna-Kapelle

Auf Wunsch stellen wir Ihnen gerne eine Spendenquittung aus und bedanken uns bereits jetzt sehr herzlich für jede finanzielle Unterstützung!

Die genauen Kosten und Spenden werden wir wieder in der Kirche an der Info-Tafel veröffentlichen.

Nun hoffen wir sehr, dass unsere Anna-Kapelle lange im neuen Gewand leuchtet und nicht wieder durch Vandalismus beschädigt wird.

Für Ideen, Wünsche oder Kritik stehen wir (Karin Braun, Theresia Braun, Viktoria König, Simon Schmid) gerne auch persönlich zur Verfügung.

 

 

VORHER

Vandalismus in der Anna-Kapelle

(4./5. Mai 2019)

 

(Alle Bilder von Martina und Rolf Habicht)

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„Was uns die Väter erzählten….“

(Psalm 78)

 

Die Verehrung der heiligen Anna ist im Bachgau seit über 500 Jahren belegt.

Zuerst gab es eine kleine, gewölbte und mit der Jahreszahl 1503 versehene Kapelle, die 100 Meter zur heutigen Anna-Kapelle weiter westlich an der Hochshohle auch „Annagraben“ genannt, stand. Vermutlich wegen Baufälligkeit wurde sie 1834 abgerissen.

Noch im gleichen Jahr begannen die Planungen für einen Neubau der Kapelle. Sie sollte auf dem höchsten Punkt der Gemarkung Pflaumheim stehen und „von allen Seiten im Auge sein“, wie spätere Quellen berichteten. Schon 1835 wurden von der königlich bayerischen Bauinspektion Detailzeichnungen und Arbeiten unentgeltlich angeboten; aber zunächst geschah nichts.

1843 rief der für Pflaumheim zuständige Kaplan Barazzi im Bachgau zu Spenden für den Kapellenbau auf: Aus Großostheim, Wenigumstadt und Pflaumheim kam die stattliche Summe von 775 Gulden zusammen.

Nun konnte in den nächsten beiden Jahren die Kapelle im neugotischen Stil gebaut werden; 1847 wurde sie feierlich eingeweiht.

1895 wurde eine neuer Altarstein angeschafft, die Kapelle im Jahr darauf neu getüncht und 1898 erneut geweiht.

Das hölzerne Gitter wurde 1904 durch ein eisernes ersetzt.

1977 erhält die Anna-Kapelle durch die Gemeinde Pflaumheim einen neuen Außenanstrich.

1978 schuf der Hobbymaler Edgar Hock das heutige Altarbild (Mutter Anna mit Tochter Maria), welches am Anna-Tag des gleichen Jahres gesegnet wurde. Die Anna-Statue war im Jahr zuvor gestohlen worden.

Die Anna-Kapelle wurde 1992/1993 von der Marktgemeinde Großostheim restauriert und die Außenanlage neu gestaltet.

Die Anna-Kapelle war  Eigentum  der  Gemeinde  Pflaumheim  und  ist  im  Zuge  der  Gebietsreform  und  Eingemeindung  in  den  Besitz  der  Marktgemeinde Großostheim  gefallen.

1968 wird mit der damals noch selbständigen Gemeinde Pflaumheim ein notarieller Vertrag abgeschlossen, mit welchem die politische Gemeinde der Pfarrei St. Luzia ein Nießbrauchrecht einräumt. Die Kirchenstiftung übernimmt fortan die Unterhaltung des Innenraums, während die Gemeinde für das Äußere der Anna-Kapelle und den Vorplatz zuständig ist.

Sie ist ein wahres Schmuckstück im Bachgau und wegen ihrer herrlichen Aussicht über das Maintal wie auch bis hin zum Taunus das Ziel vieler Spaziergänger. Der Volksmund erzählt, dass der Kronprinz und spätere bayerische König Ludwig I. bei seinen Besuchen in Aschaffenburg stets an der Anna-Kapelle inne gehalten habe, um den schönen Rundblick zu genießen.

Ein Ort um Gott zu loben!

 

Im Laufe des Jahres kommen viele (Rad-)Wanderer hierher und entzünden eine Kerze in der Hoffnung, dass der Rauch der Flamme ihre Sorgen und Wünsche „nach oben trage“.

Sie betrachten das Anna-Bild, beten den Rosenkranz oder singen ein „Salve Regina“.

In den religiösen Bräuchen der Pfarrei Pflaumheim ist die Anna-Kapelle fest verwurzelt.

Höhepunkt ist der Anna-Tag am 26. Juli.

Zusammen mit den Großostheimer Pfarreien wird an der Anna-Kapelle unter freiem Himmel eine Heilige Messe gefeiert mit anschließendem Beisammensein.

Desweiteren gibt es den monatlichen Friedensrosenkranz, die jährliche Bittprozession, das adventliche Singen und den Kreuzweg der KAB.

Und auch die Walldürn-Wallfahrer machen hier Station und beginnen hier erst so richtig ihren Weg zur Pilgerstätte.

Verschiedene Gruppen, wie z.B. der katholische Kindergarten oder die katholische Jugend, nutzen gerne diesen Ort für religiöse und gesellschaftliche Feiern.

Früher war die Anna-Kapelle auch als Ort für Trauungen sehr beliebt. Aber auch heute noch finden hier immer mal wieder besondere Gottesdienste statt, mit denen Menschen Danke sagen möchten oder ihre Ehe-Versprechungen erneuern wollen.

Viele Jahre lang endete der ökumenische Kreuzweg der Großostheimer Christen hier oben und die evangelischen Christen feiern einmal im Jahr einen Familiengottesdienst.

Auch die ökumenische Kapellentour mit dem Fahrrad endete stets an der Anna-Kapelle.

 

Droben stehet……..

(Spendenaufruf im Bachgau-Bote)

 

Von 1990 - 2009 betreuten Meta und Friedbert Zahn das „Oanna-Heissje“

2002 fasste Friedbert angesichts der baulichen Mängel (Witterungseinflüsse und Nässeschäden auch von unten) den Entschluss, die Kapelle umfassen renovieren zu lassen bzw. um Unterstützung hierfür zu bitten.

Ab August 2002 rief er deshalb im örtlichen Mitteilungsblatt „Bachgau-Bote“ fast wöchentlich zu Spenden auf. Dadurch kamen über 24.000 €uro zusammen, so dass ein Großteil der nötigen Renovierungskosten abgedeckt waren.

Die insgesamt 266 Spender stammen aus allen Ortsteilen der Großgemeinde und der näheren Umgebung.

Nach der Zustimmung durch die kirchlichen Gremien wandte Friedbert sich an die Marktgemeinde Großostheim und erhielt von ihr vielfältige Unterstützung.

Die Gemeindearchitektin Cornelia Petermann und der Bauhof standen mit Rat und Tat zur Seite. Außerdem bewilligte der Bauausschuss des Marktgemeinderates einen 30%igen Zuschuss auf die anfallenden Kosten.

Die 4-monatigen Renovierungsarbeiten begannen im Frühjahr 2004.

Friedbert Zahn mobilisierte zahlreiche freiwillige Helfer, die den Innenputz abschlugen und erneuerten, die Holzdecke abschliffen und behandelten, die Fenster ausbesserten, den Steinfußboden erneuerten und isolierten, den geschädigten steinernen Unterbau des Altartisches ausbesserten und das hölzerne Altarbild herrichteten.

Einheimische Firmen gaben materielle und finanzielle Unterstützung.

Im Jahr 2005 wird der Anna-Kapelle vom Verein zur Erhaltung und Pflege von der Kulturdenkmäler im Landkreis Aschaffenburg der Denkmalspreis verliehen.

Der Dank der Pfarrei St. Luzia Pflaumheim geht an alle, die zur gelungenen Renovierung der Anna-Kapelle beigetragen haben.

Ein Herzliches Vergelt’s Gott auch an alle, welche die Kapelle in der Vergangenheit betreut haben, namentlich seien hier Hubert Hock, Gisela und Erhard Ostheimer sowie die bereits erwähnten Meta und Friedbert Zahn genannt.

2006 wird das Ehepaar Meta und Friedbert Zahn für ihre Verdienste um die Anna-Kapelle mit der kommunalen Verdienstmedaille ausgezeichnet.

 

Der Text wurde dem Prospekt zur Segnungsfeier am 26.7.2005 (Dr. Ulrich Graser nach Unterlagen von Pfarrer Giegerich, Lothar Rollmann und Friedbert Zahn) sowie dem Heimatbuch „Pflaumheim im 20. Jahrhundert“ von Lothar Rollmann entnommen.

 

 

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