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Entstehung

 

Einem Zeitungsbericht von 1934 zufolge waren die Förderer des Grottenbaus hauptsächlich Heimkehrer des 1. Weltkrieges (1.8.1914 – 11.11.1918), die aus einheimischem Sandstein ein herrliches Marienheiligtum erbauten und dadurch ihre Dankbarkeit für die glückliche Heimkehr aus dem Krieg.

Der finanzielle Grundstock in Höhe von 163 Mark wird in den ersten 30er Jahren bei einer Heimschneiderversammlung gelegt. Schneidermeister Alois Zahn kümmerte sich dann auch bis Mitte der 50er Jahre um die Geldgeschäfte und betreute die Grottenkasse sowie den Opferstock an der Mariengrotte.

Die zur Errichtung der Grotte anfallenden Arbeiten und Fuhrleistungen wurden unentgeltlich erbracht. Neben den Maurern beteiligten sich auch viele andere Berufsgruppen an den Arbeiten und auf einer Liste bei einer Helferzusammenkunft wurden unmittelbar vor der Einweihung 20 Personen notiert.

Die Unterlagen hierzu werden im Gemeindearchiv Großostheim aufbewahrt.

 

Festlichkeit

 

Am 10.6.1934 wurde die Marien- und Bernadettenstatue in einer feierlichen Prozession abwechselnd von weißgekleideten jungen Frauen der marianischen Kongregation von der Kirche zur Grotte getragen.

Von den Angehörigen ist überliefert, dass der frühere Wirt der Gastwirtschaft „Krone“ - Herr Konrad Rollmann - und einiger dessen Mitpilger die Madonnenstatue und die Figur der Bernadette von einer Wallfahrt nach Lourdes mitgebracht haben.

Die feierliche Einweihung wurde von Dekan Dr. Engelbert Weigand, Pfarrer aus Laufach und einst als Kaplan in Großostheim für Pflaumheim zuständig, vorgenommen.

Besonders eindrucksvoll an diesem heißen Sommertag war wohl die Festpredigt, die Pfarrer Weigand - auf der Grotte stehend - hielt, wie Teilnehmer von damals noch heute zu erzählen wissen.

Dr. Engelbert Weigand als Festprediger zu verpflichten war übrigens eine sehr gewagte Tat des damaligen Dekans und Pflaumheimer Pfarrers Anton Bieber, denn Dr. Weigand war politisch unbeliebt und wurde damals von der Gestapo überwacht und hatte bei anderen Anlässen sogar Redeverbot erhalten.

 

Pflege

 

Damit diese heilige Statue bis heute in einem so gepflegten Zustand erhalten werden konnte, bedurfte es vieler fleißiger Hände.

Anna Zahn und Greta Braun betreuten einige Jahre die Grotte, genauso wie Margarete Ostheimer. Letztere übertrug diese aufopfernde Arbeit in den fünfziger Jahren ihren in Pflaumheim ansässig gebliebenen Kindern.

Bis zum heutigen Tag kommen die Geschwister Ostheimer mit ihren Ehepartnern diesem vererbten Auftrag in vorbildlicher Weise nach:

Luzia Hock, geb. Ostheimer und Ehemann Kuno

Gottfried Ostheimer und Ehefrau Angela, geb. Heger

Toni Ostheimer und Ehefrau Marianne, geb. Kapraun

Rudi Ostheimer und Ehefrau Marga, geb. Bickert

Da die Kinder der genannten Ehepaare zum großen Teil nicht mehr in Pflaumheim leben und die Geschwister Ostheimer die aufopfernde Tätigkeit selbst alle aufgrund fortgeschrittenen Alters körperlich nicht mehr leisten können, wird im Jahr 2012 gerade nach Nachfolgern gesucht.

 

50. Jubiläum

 

Im Jahre 1981, anlässlich des 50. Jubiläums, wurde die Grotte gründlich renoviert. Treibende Kraft bei dieser Aktion war Toni Ostheimer, unter dessen Führung viele freiwillige und ehrenamtliche Helfer die Grotte freilegten, sie gegen Nässeeinfluss isolierten und auch den Vorplatz restaurierten.

Für Materialkosten konnten 1.500 DM aus der Grottenkasse entnommen werden. Die Restkosten von einigen hundert DM übernahm die Marktgemeinde Großostheim.

Außerdem stellte diese den hierfür benötigten Fuhrpark mit Fahrern unentgeltlich zur Verfügung.

Die Freiwillige Feuerwehr unterstützte die Arbeiten in Form eines Standaggregates und versorgte die Baustelle mit Wasser.

Ansässige Pflaumheimer Firmen ließen sich kostenlos mit Arbeitern und Material in die Pflicht nehmen.

Im gleichen Zug wurde die Einfassung des Steines „O Maria hilf“ teilweise ergänzt und die Treppe zur Grotte gerichtet sowie der gesamte Bereich zusammen mit dem unteren Weg zur Grotte mit Mineralboden versehen.

 

Renovierung

 

Im Jahr 2003 veranlassten die Geschwister Ostheimer wieder eine größere Renovierung.

Die Trockenmauern links und rechts wurden aufgebaut und erweitert, die Stufenmauern neu ausgerichtet. Der steile Weg hin zur Mömlinger Straße wurde ausgeglichen und mit Mineralboden versehen, der wiederum von der Marktgemeinde Großostheim zur Verfügung gestellt wurde.

Die hohen Bäume und Sträucher an der Grotte wurden entfernt, die Sandsteine gereinigt von Moos befreit, neu ausgefugt und gestrichen.

Während dieser beiden großen Renovierungsarbeiten wurden die freiwilligen Helfer von Luzia Hock und Toni Ostheimer stets mit kräftigen Brotzeiten versorgt.

 

Die Grotte heute

 

Gemäß dem ursprünglichen Grund für die Errichtung der Grotte pilgern noch heute viele Besucher zu dieser idyllischen Gedenkstätte, um der Mutter Gottes zu danken sowie Hilfe und Beistand für die täglichen Belange des Lebens zu erbitten.

Sie sorgen dafür, dass dieser Ort für viele noch heute und auch in Zukunft ein Ort der Besinnung und Mediation ist und bleiben wird.

 

Danke

 

Besonderer Dank gilt den Spendern, die mit jedem noch so kleinen Betrag einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Grotte leisten.

Danke auch für all die freiwilligen Helferinnen und Helfer, die   bei dem Erhalt der Gedenkstätte kräftig mit angepackt haben.

Danke auch den Familien Ostheimer, die sich dieser Aufgabe stets hingebungsvoll gewidmet haben und dies sicherlich auch in Zukunft noch tun werden, selbst wenn die körperlichen Einschränkungen dies nur noch in verminderter Form zulassen sollten.

 

Der Text wurde dem Prospekt zur Jubiläumsfeier am 23.5.2004 (Angela Zahn und Toni Ostheimer) sowie dem Heimatbuch „Pflaumheim im 20. Jahrhundert“ von Lothar Rollmann entnommen.

 

 

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