Bachgau-Bote 9.3.2023
In den Wochen
bis Ostern......
......machen wir mit unserer Jubiläumsrubrik erst mal Pause und machen sozusagen „Infofasten“.
Bevor die nächsten Jubiläumsaktivitäten im Kalender stehen, werden wir wieder loslegen und die Leserschaft des Bachgau-Bote mit allerhand Wissenswertem rund um die Pfarrei St. Luzia versorgen, einschließlich der kurz- und langfristig anstehenden Termine.
So freuen wir uns z.B. schon sehr auf den Vortrag von Pater Anselm Grün, der am Montag, den 8. Mai bei uns in der St.-Luzia-Kirche zu Gast sein wird, die dann mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht mehr so kalt ist.
Davor feiern wir mit dem Osterfest den Höhepunkt des Kirchenjahres (6. bis 10.4.) und die Erstkommunion (23.4.).
Und (nicht nur ) zu diesen Anlässen freuen wir uns auf viele persönliche Begegnungen und Gespräche.
Wo diese stattfinden könnten, kann in den kirchlichen Nachrichten nachgelesen werden.
Bachgau-Bote 2.3.2023
Am kommenden
Wochenende......
......werden in den Gottesdiensten wieder die Kirchenbesucher gezählt. Dies ist einheitlich geregelt und wird immer am 2. Fastensonntag sowie am 2. Sonntag im November durchgeführt.
Es wäre sicherlich interessant zu wissen, wie eine Kirchenzählung am 2. Fastensonntag im Jahr 1923 im Vergleich zu der Zählung der Vorabendmesse am kommenden Samstag ausgesehen hätte.
Es ist zu vermuten, dass Früh- und Spätmesse sowie das Amt 1923 jeweils besser besucht waren, wie der 2023 einzig übrig gebliebene Sonntagsgottesdienst, am kommenden Wochenende als Vorabendmesse am Samstag Abend.
Was könnte man tun, damit der sogar ohne Zählmaschine erkennbare Trend nicht dazu führt, dass die ehrenamtlichen Kirchenzähler nicht eines Tages allein in der Kirche stehen?
Am letzten Sonntag wurde der Pfarrei St. Luzia ein neues Evangeliar geschenkt und vorgestellt. Dazu wurde gesungen, dass Gottes Wort wie Licht in der Nacht ist und Hoffnung und Zukunft gebracht hat.
Bleibt zu hoffen, dass von dem neuen Evangeliar oft und rege Gebrauch gemacht und es für die Pflaumheimer Gemeinde viel Licht, Hoffnung und eine gute Zukunft bringt.
Trotz der negativen Tendenz gibt es im Jubiläumsjahr also immer wieder positive Lichtblicke, denen gewiss noch so manche Überraschung folgen wird.
Und diese Überraschungen kann man am besten in guter Gesellschaft bzw. feierlicher Gottesdienstgemeinschaft genießen.
Worauf warten Sie?
Bachgau-Bote 23.2.2023
Wenn sich Bewohner......
......einzelner Ortschaften für ihre eigenen Interessen einsetzen, spricht man umgangssprachlich auch schon mal von „Kirchturmdenken“.
Wenn man sich nun mal näher mit dem Pflaumheimer Kirchturm befasst, kann man durchaus sagen, dass dieser ein echtes Wahrzeichen für den Bachgau ist und dieser beim „Heimkommen“ schnell ins Auge fällt.
Mit der beabsichtigten Anschaffung eines neuen Geläuts mit 4 Glocken war klar, dass der alte Kirchturm, der beim Neubau der St.-Luzia-Kirche von den alten Kirchen integriert wurde, zu klein sein würde. Also musste ein höherer Turm her. Und so wurde der Turm 1930 auf seine heutige Größe von ca. 38 Metern ausgebaut und mit einer zwiebelartigen Kupferkuppel versehen, unter der dann im August 1930 das neue Geläut eingebaut wurde.
Der 2. Weltkrieg und die Jahre haben den Turm leider in Mitleidenschaft gezogen, so dass 1995 eine umfassende Sanierung nötig war.
Bei dieser Sanierung wurde eine Urkunde vom Turmbau 1930 entdeckt, die von Pfarrer Anton Bieber und den 5 Mitgliedern der Kirchenverwaltung (Georg Maria Zahn, Georg Vinzenz Hock, Adam Ostheimer, Sebastian Hock, Alfons Rachor) sowie den beiden Bürgermeistern Georg Peter (1), Leo Stegmann (2) und den Mitgliedern des Pflaumheimer Gemeinderates (Johann Adam Schuler, Peter G. Rollmann, Adam Rollmann, Josef B. Zahn, Albert Rachor, Leo Peter Hock, Sebastian Hock, Balthasar Alois Knecht, Gabriel Schadt, Anton Zahn, Leo Hock, Otto Zahn) unterschrieben war.
Darin konnte auch nachgelesen werden, welche zumeist einheimischen Pflaumheimer Firmen am Bau beteiligt waren und welche Bürger Spenden und unentgeltliche Sachleistungen zur Ermöglichung des neuerlichen Bauprojektes beigesteuert haben. Es ist wirklich sehr beeindruckend, wie sehr viele Menschen zu den damaligen Zeiten ihre Verbundenheit zur Pfarrei gezeigt haben, obwohl die Zeiten damals alles andere als rosig waren. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie es heute ohne die damalige Unterstützung aussehen würde?
Der Allerhöchste wolle auf die Fürbitte unserer Kirchenpatronin, der heiligen Luzia, seinen Segen geben zur glücklichen Vollendung des begonnenen Werkes, die Bauleute auch in Zukunft vor jedem Unfall bewahren und allen Wohltätern die Gesundheit des Leibes und das Heil der Seele verleihen! Vom hohen Turm herab soll das Salve-Regina-Geläute auch den kommenden Generationen erschallen zur Ehre des Allerhöchsten und der Himmelskönigin, zur Erstarkung des Glaubens und der Frömmigkeit in der Pfarrgemeinde und alle Pfarrkinder durch des Lebens Stürme geleiten zur himmlischen Seligkeit. Gelobt sei Jesus Christus. Der Nachwelt zum Gedächtnis ist diese Urkunde im Turmkopf eingeschlossen worden.
Mit diesen aufgedruckten Wünschen wurde die Urkunde eingeschlossen und wie erwähnt 1995 entdeckt. Das Geläut wurde bekanntlich 1942 von den Nazis beschlagnahmt, weil sie das Material für die Waffenproduktion verwenden wollten. Zum Glück dauerte es nur 7 Jahre bis ein neues Geläut den Turm wieder vollständig machte und jetzt auch nachhaltig bleiben durfte.
Mit Dankbarkeit an unsere Vorfahren kann man nur hoffen, dass deren inständiges Flehen erhört wurde und dass sich viele Menschen auch im 21. Jahrhundert ein Beispiel an ihrem Wirken nehmen.
So haben wir in dieser Woche weitere Geschenke erhalten und werden der Gemeinde am kommenden Sonntag (26.2. - 10.30 Uhr) im Gottesdienst ein Evangeliar vorstellen, weil es so etwas in der 100-jährigen Pfarreigeschichte offensichtlich noch nicht gab. Der Ploimer Ruhestandspriester Erhard Kroth hat mit großzügiger Unterstützung aus seinem Familien- und Freundeskreis (Vergelt's Euch Gott) die Anschaffung ermöglicht und es bleibt zu wünschen, dass das neue Evangeliar viele Gottesdienstbesucher aus Nah und Fern durch eine gute Zeit begleitet.
Die Vorstellung wird möglicherweise nicht so festlich wie die Einweihung neuer Glocken. Sicherlich lohnt es sich trotzdem, dabei zu sein und den Gottesdienst mitzufeiern.
Bachgau-Bote 16.2.2023
Viele beschweren sich......
......, dass es in der Kirche immer so kalt ist.
Wie mag es den Gottesdienstbesuchern vor 100 Jahren ergangen sein?
In Zeiten, als noch niemand vom Klimawandel sprach, waren die Winter noch richtige Winter und bisweilen gefror das Weihwasser zu Eis und verblieb oft tagelang in diesem Zustand. Es gab noch nicht mal eine Sitzheizung und die Gottesdienste dauerten deutlich länger als heute. Trotzdem war der Gottesdienstbesuch viel besser, wodurch es dann natürlich in der Kirche wärmer wurde. Auf die Frage, ob die Gottesdienste wie z.B. am letzten Samstag mit einer funktionierenden Kirchenheizung besser besucht wären, wird man aber keine Antwort erhalten.
Nun stelle man sich vor, dass sich die Kirchenverwaltung vor ein paar Jahren für die Installation einer teuren Gasheizung entschieden hätte. Dann will man lieber nicht nachrechnen, wie hoch die Energierechnung am Ende des Winters gewesen wäre, die von den Einnahmen aus dem Klingelbeutel gewiss nicht bezahlt hätte werden können.
Früher war das anders und viele Privatleute halfen mit, dass die ganzen Projekte gestemmt werden konnten, zu denen ja auch der Bau des Pfarrhauses gehörte, welches Voraussetzung für die Pfarreigründung war. Ob beim Bau der St.-Luzia-Kirche, beim Bau des Pfarrhauses oder später bei der Erweiterung des Kirchturms und der Anschaffung des neuen Geläuts, stets halfen großzügige Bürger mit, die Träume in die Realität umzusetzen.
Doch auch in der jüngeren Vergangenheit gab es immer mal wieder Menschen, die mit privaten Mitteln die Pfarrei voran brachten, z.B. bei der Realisierung der in den letzten Jahren fast ausschließlich getragenen Ministrantengewänder oder der letzten Erweiterung unserer tollen Klais-Orgel in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts.
Und ganz aktuell freut sich die Pfarrei über tolle Geschenke zum 100. Jahrtag der Pfarreigründung, die unsere Gottesdienste bestimmt bereichern und auch ein Hoffnungszeichen sind, dass es weiter geht und kirchliches Leben eine Zukunft hat.
Bachgau-Bote 9.2.2023
Vor einer Woche......
......durften wir zur „Darstellung des Herrn“ noch einmal weihnachtliche Momente genießen. Nach den Ministranten und einem Großteil unserer diesjährigen Kommunionkinder zogen sämtliche Gottesdienstbesucher mit brennenden Kerzen in einer festlichen Lichterprozession durch die St.-Luzia-Kirche und machten dem Feiertag „Lichtmess“ alle Ehre. Zur „Belohnung“ gab es dann für alle auch noch den Blasiussegen, der uns alle vor Krankheiten und allem Bösen bewahren soll.
Und dann…… 24 Stunden später waren Christbäume und Krippe verschwunden sowie die Kerzenständer an den Kirchenbänken abmontiert. Da waren sicherlich viele fleißige „Heinzelmännchen“ am Werk, denen ein herzliches VERGELT’s GOTT gilt. Sicherlich waren es die gleichen „Heinzelmännchen“, die nach dem 3. Advent die Christbäume aufgestellt und geschmückt hatten sowie die Krippe aufgebaut und funktionstüchtig gemacht haben.
Was würden Pfarreien, wie wir als St. Luzia Pflaumheim, ohne ehrenamtlichen Helfer machen? Jeder kennt die Lektoren, die Küster, die Ministranten und die Organisten. Aber kaum einer nimmt die genannten „Heinzelmännchen“ wahr, oder die Frauen, die einmal im Monat „feucht durchwischen“. Dieser Duft von Putzmittel ist einfach wunderbar und ein riechbarer Arbeitsnachweis unseres unbezahlbaren Reinigungsteams. Oder hat sich schon mal jemand persönlich bei den Menschen bedankt, die unsere Altäre mit Blumen verschönern? All das wird viel zu oft als selbstverständlich angesehen. Doch das ist es mit Sicherheit nicht. Es ist ein toller ehrenamtlicher Dienst für uns alle
Seit 100 Jahren gibt es nun in der Pfarrei St. Luzia Pflaumheim Ehrenamtliche und Freiwillige, „die den Laden am laufen halten“. Und nicht immer konnten z.B. die Reinigungskräfte auf den Luxus von heißem Wasser direkt in der Kirche zurück greifen. Aus überlieferten Erzählungen von Zeitzeugen weiß man, dass die „Bawett“ aus der Schulgasse von daheim das heiße Wasser zur Kirche brachte und dort mit gutem Beispiel voran ging. Was mag die „Bawett“ wohl denken, wenn sie heute auf ihre Nachfolger blickt? Sicher ist sie dankbar, dass es Nachfolger gibt und vielleicht ist sie auch ein bisschen neidisch, dass sie es etwas leichter haben, als sie damals. Dagegen hatte die „Bawett“ damals möglicherweise aber mehr Helfer, denn diese sind im Jahr 2023 an allen Stellen äußerst dünn gesät.
Am kommenden Samstag (11.2.) jährt sich nun die Unterzeichnung der Stiftungsurkunde tatsächlich zum einhundertsten Mal. Nun sind wir gespannt, ob und welche Geschenke es zu diesem besonderen Tag für die Pfarrei gibt und wie viel Gäste dieses Jubiläum mit uns in der Vorabendmesse (18.30 Uhr) mit unserem Pfarrer Uwe Nimbler feiern wollen?
Zum Schluss ein herzliches Dankeschön an alle, die uns mit Zeitzeugenberichten oder Text- und Bildmaterial an die alten Zeiten erinnern und unsere Arbeit im Jubiläumsjahr unterstützen. Solche Dinge waren natürlich in den 20er, 30er oder 40er Jahren des letzten Jahrhunderts absolute Rarität. Wer solche „Schätze“ bei sich daheim hat, kann sich gerne melden oder diese auch mal zu den Gottesdiensten mitbringen, damit wir diese vielleicht in digitale Form bringen und für die Nachwelt erhalten.
Bachgau-Bote 2.2.2023
Wer achtet......
......eigentlich auf den Klang der Glocken?
In den nun 100 Jahren unserer Pfarrei gibt es auch eine bewegte Glockengeschichte. Nach dem Bau der St.-Luzia-Kirche (Einweihung 2020) und der Pfarreigründung (1923) wurde 1930 der Kirchturm ausgebaut und zum ersten Mal ein 4-Glocken-Geläut angeschafft, welches damals noch per Hand zum Klingen gebracht werden musste.
Den am 15.8.1930 eingeweihten Bronzeglocken wurde mit den Tönen d, fis, a und h das Salve-Regina-Motiv zugrunde gelegt. Leider mussten die Glocken 1942 wie bereits frühere Glocken im Jahr 1917 wieder abgegeben werden, weil sie kriegswichtige Rohstoffe enthielten, welche dann für so gar nicht kirchliche Zwecke Verwendung fanden.
Seit 1949 hängen im Kirchturm 4 Stahlglocken, denen jetzt das Te-Deum-Gloria-Motiv (D-F-G-B) zugrunde liegt und die seitdem auch automatisch betrieben werden können. Am 5.7.1949 wurde das damals neue und heute immer noch aktuelle Geläut vom jungen Würzburger Bischof Julius Döpfner (1948-1957) geweiht, der später Bischof in Berlin (1957-1961) und Kardinal in München/Freising (1961-1976) wurde.
Als einem der prägendsten Figuren der katholischen Kirche während des zweiten vatikanischen Konzils wurden ihm sogar gute Chancen auf das Papstamt nachgesagt, sollte Paul VI sterben. Doch mit nur 62 Jahren starb er dann sogar 2 Jahre vorher. In seinem Bericht über seinen Besuch in Pflaumheim schrieb Julius Döpfner „Bei der Visitation ergab sich ein wirklich guter Eindruck von der Pfarrgemeinde. Die Jugendgruppen zeigen sehr erfolgreiches Bemühen, vor allem finden sich prächtige Jungmänner. Das ganze religiöse Leben ist spürbar rege. Der Pfarrer arbeitet mit ruhigem, klugen Eifer!“ Bestimmt gibt es noch Zeitzeugen, die sich an den Besuch von Julius Döpfner erinnern? Welche Worte würde ein Bischof wohl heute aufschreiben, wenn er unsere Pfarrei besuchen würde? Wobei...... davor brauchen wir wohl keine Angst zu haben...... unsere Einladungen werden ja stets mit höflichen Absagen beantwortet.
Und so lädt uns das aktuelle Geläut seit über 70 Jahren verlässlich zu den Gottesdiensten ein und eröffnet jeden Tag um 6 Uhr mit fröhlichen Klängen, die für viele Ortsbürger ein gern wahrgenommener Wecker sind. Weitere feste Läut-Termine sind um 11 Uhr, um 12 Uhr (Angelusläuten), um 19.30 Uhr (Abendläuten), Freitags um 15 Uhr (Sterbestunde Jesu) und Samstags um 14 Uhr (Wochenendläuten). Vielleicht einmal auf das Läuten der Glocken achten und dann einfach mal einen kleinen Moment inne halten oder der Einladung zum Gottesdienst (siehe kirchliche Nachrichten) folgen.
Mit dem „Luzia-Glöckchen“ hängt die älteste Pflaumheimer Glocke aus dem Jahr 1440 nach einer Wanderschaft durch verschiedene Bauwerke (Kirche, altes Rathaus, Kirche) jetzt in der Aussegnungshalle des neuen Friedhofs und läutet den Weg der Verstorbenen zu ihrer letzten Ruhestätte ein.
Der viertelstündliche Uhrzeitschlag wird übrigens nicht vom Glockenschwengel sondern von einem seitlich angebrachten Hammer erzeugt.
Bachgau-Bote 26.1.2023
Dieser Tage......
......haben 15 Pflaumheimer Kinder zusammen mit Pfarrer Uwe Nimbler die Vorbereitungen für ihre Erstkommunion begonnen, die wir mit der Gemeinde am Sonntag, den 23. April feiern werden. Es würden uns wohl auf Anhieb viele Dinge einfallen, was sich speziell bei der Erstkommunion seit der Gründung unserer Pfarrei geändert hat. Ganz sicher waren die Kommunionfeiern Festtage für die ganze Gemeinde und ganz besonders am 8. April 1923, als die Ploimer zum ersten Mal als Pfarrei Erstkommunion feiern durften.
Und so ist es also auch zum 100. Mal, dass die 8- und 9-jährigen Pflaumheimer Kinder in die Mahlgemeinschaft Christi aufgenommen werden.
Im weitesten Sinne also auch schon eine erste Jubelkommunion. Zur eigentlichen Jubelkommunion sind die Kommunionjubilare am 14.5. eingeladen und können sich diesen Termin schon mal notieren.
Die Kirchengebäude platzten an Festtagen wie der Erstkommunion oder den kirchlichen Hochfesten Weihnachten, Ostern und Pfingsten nicht nur in Pflaumheim aus allen Nähten und wer zu spät kam, musste mit einem Stehplatz vorlieb nehmen. Dies ist im Jahr 2023 überhaupt kein Problem und viele Kirchen sind für die Anzahl der Gottesdienstbesucher reichlich überdimensioniert.
Hierfür gibt es sicherlich viele Gründe, die an anderer Stelle schnellstens und selbstkritisch diskutiert werden sollten, damit man den negativen Trend zumindest stoppen und die Ehrenamtlichen für ihr unermüdliches Tun motivieren könnte.
Glücklicherweise gab es davon in der Geschichte der Pfarrei St. Luzia und bereits lange vor deren Gründung sehr sehr viele, auf deren Wirken wir heute sehr dankbar zurück blicken, denn ohne deren Engagement hätte Pflaumheim mit Sicherheit keine so große Kirche und das Leben in der Pfarrei wäre gewiss nicht so intakt.
Trotzdem ist natürlich jede helfende Hand und jeder bereichernde Gedanke immer sehr herzlich willkommen.
Bachgau-Bote 19.1.2023
Jetzt war......
......Pflaumheim in 1923 also endlich selbständige Pfarrei, doch zum vollkommenen Glück fehlte noch ein eigener Pfarrer, dessen Einführung noch bis zum Sommer auf sich warten lassen sollte.
Der 1910 zum Priester geweihte und seit 1913 als Benefiziat in Großostheim tätige Anton Bieber war deshalb in Pflaumheim kein Unbekannter, als er am 19.6.1923 offiziell die Pfarrerstelle übernahm und am 15.7. feierlich eingeführt wurde.
In sein neues Pfarrhaus umziehen konnte er dann aber erst zum Luzia-Patrozinium am 13.12., weil das unter anderem aus Steinen der geschichtsträchtigen Pflaumheimer Dorfmauer auf dem Holzweg errichtete Gebäude vorher nicht fertig wurde.
Bei seiner Amtseinführung war Pfarrer Anton Bieber gerade mal 36 Jahre alt, so dass er in der Blüte seines Lebens mit unermüdlicher Tatkraft Antreiber und Motor der noch jungen Pfarrei werden konnte.
Bis zu seinem letztlich überraschenden Tod am 25.5.1952 war er mit knapp 29 Jahren bis heute und wohl für immer der Pfarrer mit der längsten Dienstzeit in Pflaumheim. Dass ihm eine gewisse Strenge nachgesagt wird, liegt wohl auch an der Priesterausbildung der damaligen Zeit und der einem Pfarrer verliehenen Autorität. Auch eine gewisse Raffinesse gegenüber dem Nazi-Regime wird ihm zugeschrieben.
Er hat dann bereits am Bau des Pfarrhauses mitgewirkt und sich weitere Verdienste beim Ausbau des Kirchturms (1930), der jeweiligen Neubeschaffung des Kirchgeläuts in den Jahren 1930 und 1949, der Erweiterung des Kindergartens (1935), der Anschaffung unserer Klais-Orgel (1939) und nicht zuletzt durch den Bau des ersten Jugendheims (1951) erworben, das aber schon 1971 wieder abgerissen wurde und dem in 1973 fertig gestellten und eingeweihten Ambrosiushaus Platz machen musste, welches dann eine etwas längere Lebenszeit haben sollte. Dazu demnächst mehr.
Und so erinnert der Anton-Bieber-Weg am Pfarrhaus an den ersten Ploimer Pfarrer, der wohl selbst zum Ploimer wurde und im Ehrengrabe auf dem alten Pflaumheimer Friedhof seine letzte Ruhestätte fand, hinter der eigentlich auch heute noch ein großes Sandsteinkreuz stehen sollte, welches leider vor einem Jahr durch einen Sturm zerstört und noch nicht wieder restauriert wurde.
Diese Ausführungen zeigen, welchen Einfluss in früheren Jahren die Pfarrer auf das Ortsgeschehen hatten und wie sie auch zum Vorbild und Beispiel für junge Männer werden konnten, die vielleicht selbst über den Priesterberuf nachdachten. Und so sollen auch einige junge Pflaumheimer Männer wegen Pfarrer Anton Bieber die Priesterlaufbahn eingeschlagen haben.
Außerdem war es ihm auch zu verdanken, dass seine Nichte Josefine Zeller (14.4.1916-9.4.2016) unbedingt nach Pflaumheim wollte und hier bis 1979 als Grundschullehrerin tätig war und ganzen Generationen das ABC und 1 mal 1 beibrachte. Darüber hinaus war sie unermüdlich und vor allem ehrenamtlich für die Pfarrei im Einsatz und hat sich wie ihr Onkel um die Pfarrei verdient gemacht.
Und so bleibt festzustellen, dass der Pfarrei vor 100 Jahren ein „Schwabe“ Leben einhauchte und vor 50 Jahren eine „Schwäbin“ mithalf, die Pfarrei mit dem neu gebauten Ambrosiushaus und seinem neuen Pfarrer Leo Giegerich auf Kurs zu halten.
Jetzt schauen wir mal, ob wir in dieser schwäbischen Tradition die Weichen für weitere Jahre und Jahrzehnte richtig stellen können und ob uns dabei viele Menschen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Bachgau-Bote 12.1.2023
Wenn man sich......
......ein wenig für die Arbeit in der Pfarrei St. Luzia interessiert, könnte man wissen, dass es derzeit 2 Gremien gibt, welche unsere katholische Kirchengemeinde am Laufen halten und das Jubiläumsjahr gestalten.
Zum einen ist dies die Kirchenverwaltung, die für die finanziellen, verwaltungsmäßigen und personellen Rahmenbedingungen einer Pfarrei verantwortlich sind. Neben dem „berufsmäßig“ dazu gehörenden Pfarrer Uwe Nimbler sind in der Pfarrei St. Luzia Pflaumheim seit 2018 Karin Braun, Theresia Braun, Viktoria König und Simon Schmid in diesem Gremium. Sprecher und Kirchenpfleger ist Simon Schmid. Einsicht in die Arbeit der Kirchenverwaltung kann man z.B. durch einen Blick in die jährliche Kirchenrechnung nehmen, die rechtzeitig im Bachgau-Bote angekündigt wird.
Neben der Kirchenverwaltung gibt es noch den Pfarrgemeinderat. Nachdem im zweiten vatikanischen Konzil von den beratenden Bischöfen der Wunsch geäußert wurde, die Laien zur Beratung und Unterstützung der Priester und Seelsorger mehr einzubinden, wurde in Pflaumheim 1967 erstmals ein Pfarrausschuss mit 22 Personen gewählt, der später in Pfarrgemeinderat umbenannt wurde. Bei der ersten bistumsweiten Pfarrgemeinderatswahl gab es neue Satzungen und das Gremium wurde auf 13 Personen verkleinert. Seit der letzten Pfarrgemeinderatswahl in 2022 vertreten Dr. Heinz Abel, Theresia Braun, Peter Eichelsbacher, Christian Elbert, Pia Jäger, Dr. Peter Klug und Kerstin Zabransky als Gemeindeteam im gemeinsamen Großostheimer Pfarrgemeinderat die Pfarrei St. Luzia.
Während unsere Gremien derzeit geschlechtergerecht aus jeweils 5 Frauen und Männern bestehen, war das vor 100 Jahren noch völlig anders und alles war zu 100 % männlich dominiert.
Angeführt vom Großostheimer Pfarrer Dr. Gottfried Eder (20.2.1884-20.9.1966, von 1920 bis 1933 Pfarrer in Großostheim) bestand die Pflaumheimer Kirchenverwaltung im Jahr 1923 aus den Herren Christian Grimm (7.4.1869-3.2.1950), Georg Vinzenz Hock (12.1.1866-8.6.1955), Sebastian Hock (20.1.1872-5.2.1942), Adam Ostheimer (30.11.1871-23.8.1962), Alfons Rachor (Kirchendiener, 16.7.1879-25.9.1958) und Josef Maria Zahn (Kirchenpfleger, 19.10.1856-2.4.1932), die dann auch maßgeblich für die endgültige und offizielle Gründung der Pfarrei St. Luzia verantwortlich waren, was natürlich von zahlreichen Vorgängern über viele Jahre vorbereitet worden war.
In Zeiten von Sonntagspflicht und kirchlicher Routine war damals der Bezug zur Pfarrei deutlich größer, weshalb man in Pflaumheim ja auch in 1920 die neue Kirche eingeweiht und weitere Erweiterungen im Blick hatte.
In der Gegenwart nimmt der Bezug zu kirchlichem Leben stetig ab, was sich auch in unserer Gemeinde an der großen Zahl an Kirchenaustritten bemerkbar macht.
Doch es gibt auch immer wieder Mut machende Dinge zu entdecken. Die gemeinsamen mit engagierten Mitarbeitern der Pfarrei St. Sebastian Wenigumstadt durchgeführten Kinderaktionen, wie dem Kinderbibeltag im Oktober, die Eröffnung des Advent mit der „Konferenz der Sterne“, die Begeisterung beim Erntedankfest u.v.m. zeigen, dass es fernab von Missbrauch, Vertuschung, Machterhalt auch viele kleine Pflänzchen einer Zukunft im Sinne von Jesus Christus gibt, dessen Geburtstag wir ja gerade vor etwas mehr als 2 Wochen gefeiert haben.
Oder nehmen wir die Walldürn-Wallfahrten im Sommer, an denen seit weit über 30 Jahren Frauen und Männer teilnehmen, die man zum Teil ansonsten vergeblich in den Gottesdiensten sucht.
Und auch die Ministranten geben immer wieder Anlass zur Hoffnung. So haben in Pflaumheim im letzten Jahr 27 Ministranten insgesamt 850 Dienste angehäuft und die Priester engagiert am Altar unterstützt.
Es ist also nicht alles schlecht und es liegt an jedem Einzelnen, ob wir das halbvolle Glas austrinken oder ob wir es gemeinsam wieder füllen.
Die Pfarrei St. Luzia Pflaumheim bleibt im Jubiläumsjahr für jeden aufgeschlossen und freut sich deshalb über jeden Input von Außen.
Bachgau-Bote 5.1.2023
Prosit Neujahr –
Prosit Jubiläumsjahr
Nachdem wir am 3. Advent das Jubiläumsjahr eröffnet haben ist viel passiert bzw. es wurde viel gefeiert: Jesus Geburt – Jahreswechsel – Tod Papst em. Benedikt u.v.m. Im Jahresschlussgottesdienst wurde auf die letzten 12 Monate zurückgeblickt und die statistischen Fakten in 2022 erlauben keine Jubelstürme.
Trotzdem erklang an Silvester zum Te Deum im Jahresschlussgottesdienst sowie um Mitternacht sehr festliches Geläut, was vor 100 Jahren gewiss nicht melodisch war, weil die Ploimer in ihrer zwar noch recht neuen Kirche trotzdem erst mal nur über ein recht „sparsames Bimmeln“ verfügt haben. In dem alten kleinen Turm war nur für 2 kleinere Glocken Platz, die bei Freud und Leid erklangen.
Mit der Pflaumheimer Pfarrfamilie des Jahres 1923 verbindet uns aber sicherlich der innige Wunsch auf Frieden, ein gutes Miteinander und Gottes uns alle stets begleitenden Segen, damit die statistischen Daten im nächsten Jahresschlussgottesdienst vor allem bei den Sterbefällen oder Kirchenaustritten geringer ausfallen. Die Kindtaufen und Eheschließungen dürfen dagegen gerne zunehmen ebenso die Zahl der engagierten ehrenamtlichen Mitarbeiter, welche das immer kleiner werdende Seelsorgeteam unterstützen.
Geben wir das Licht immer wieder weiter, welches an Weihnachten mit der Geburt Jesu Christi in unsere Welt kam. Denn Weihnachten ist kein Ereignis, das nur auf einen Tag beschränkt ist.
Bachgau-Bote 22.12.2022
Weihnachten steht
vor der Tür.
Wie mögen sich wohl die Ploimer vor 100 Jahren gefühlt haben?
Gerade hatten sie die Info erhalten, endlich selbständige Pfarrei zu werden. Die in ihrer jetzigen Form 1920 eingeweihte St.-Luzia-Kirche war im Endeffekt noch ganz neu. Der Bau eines Pfarrhauses war in Planung und sollte am Luziatag 1923 eingeweiht werden. Der in Großostheim als Benefiziat tätige Anton Bieber war als erster Pfarrer angekündigt und sollte im Sommer offiziell eingeführt werden. Alles Dinge, welche die Ploimer in eine gute kirchliche Zukunft blicken ließen, in einem nach dem ersten Weltkrieg aber noch immer am Boden liegenden Land.
Fallen uns ad hoc auch heute Dinge ein, die uns in eine gute kirchliche Zukunft blicken lassen?
Die „große Kirche“ macht einem gewiss nur wenig Mut. Deshalb sollten wir viel mehr auf die kleinen Dinge achten. Auf die Gespräche nach den Gottesdiensten oder den guten Besuch, wenn das „Friedenslicht aus Betlehem“ zu Gast ist und in einem wunderschönen Rahmen von Oliver Zahn und Freunden musikalisch begrüßt wird, wenn „Canta Lucia“ mit tollem Gesang für eine gute adventliche Stimmung bei einer Rorate in ganz frühen Morgenstunden sorgt und wenn junge Menschen als Ministranten am Altar so überaus engagiert mitwirken. Dazu kommen noch die oft übersehenen Helfer, die für eine saubere Kirche oder den geeigneten Blumenschmuck am Altar sorgen oder sich als Küster und an der Orgel um einen guten Ablauf der Messfeiern bemühen.
An Weihnachten feiern wir nun wieder die Geburt Jesu Christi, den wir als Sohn Gottes und Licht der Welt begrüßen. Vielleicht gelingt es uns an Weihnachten, dieses Licht in uns selbst zum Leuchten zu bringen. Lasst uns mit offenem Herzen an die denken, denen es nicht so gut geht sowie uns demütig und dankbar an den Dingen erfreuen, die in unserem Leben gut sind.
Vielleicht holt man sich die dafür nötige Stärkung und Motivation bei einem Gottesdienstbesuch und man begegnet sich am Heiligen Abend in der Christmette (22 Uhr). Nach der „Stillen Nacht“ lädt uns „Canta Lucia“ noch zum gemeinschaftlichen Weitersingen von Weihnachtsliedern ein und bietet dazu wohl auch Heißgetränke an.
Mögen wir danach alle gestärkt in ein gesundes und hoffentlich endlich wieder friedfertiges Jahr 2023 starten, das hoffentlich viele Jubel- und Jubiläumsmomente für uns bereit hält.
Bleiben wir alle "aufgeschlossen" und zuversichtlich.
Bachgau-Bote 15.12.2022
Nun ist das Jubiläumsjahr
also eröffnet.
Leonie Karst hat als „Heilige Luzia“ die passenden Worte gefunden und dafür gebetet, dass es im Jubiläumsjahr, das bis zum 17.12.2023 dauert, viele helle Momente gibt.
Helle Momente können wir ja bei all den schlechten Nachrichten gut gebrauchen, die von der Institution Kirche immer wieder fabriziert werden.
Umso schöner ist es dagegen zu sehen, wenn nach einem wunderbaren Festgottesdienst, Gemeinschaft bei Heißgetränken und Plätzchen entsteht.
Trotz wirklich äußerst kühlen Temperaturen waren zahlreiche Gottesdienstbesucher der Einladung von Gemeindeteam und Kirchenverwaltung gefolgt, bis das letzte Plätzchen seinen Abnehmer gefunden hatte und der letzte Schluck Glühwein getrunken war.
Die nächsten Chancen nach Gottesdiensten gute Gemeinschaft zu erfahren gibt es nach der Frührorate am 15.12. (6 Uhr) mit „Canta Lucia“, wenn danach alle zum gemeinsamen Frühstück ins Haus der Vereine eingeladen sind sowie am Heiligen Abend, wenn „Canta Lucia“ nach der Christmette (22 Uhr) zum gemeinsamen Weihnachtsliedersingen einlädt und dazu ebenfalls Glühwein ausschenken wird.
Wir alle sind Pfarrei und können gemeinsam wie die „Heilige Luzia“ die Welt zum Leuchten bringen.
Bachgau-Bote 8.12.2022
Dieses von Melanie Oligmüller entworfene und mit Christian Elbert erarbeitete Logo wird die Leser des „Bachgau-Bote“ ab sofort durch das Jubiläumsjahr der Pfarrei St. Luzia begleiten.
Das Logo und Motto sollen deutlich machen, dass unsere Ploimer Kirchengemeinschaft für alle „aufgeschlossen“ ist, die trotz aller negativer Schlagzeilen bereit sind, die frohe Botschaft zu hören und sich an Beispielen wie der heiligen Luzia zu orientieren. Diese hat ihren Glauben mit nur 21 Jahren sogar mit dem Leben bezahlt. 1763 wurde der „Luzientag“ in Pflaumheim zum ersten Mal gefeiert, also lange bevor man über Pfarreigründung und ähnliches nachdachte.
Mit dem Festgottesdienst am kommenden Sonntag, den 11. Dezember um 10.30 Uhr wird das Jubiläumsjahr offiziell eröffnet. „Canta Lucia“ wird die vom Pflaumheimer Ruhestandspriester Erhard Kroth gehaltene Messfeier musikalisch mitgestalten.
Die „Heilige Luzia“ wird mit ihrer Kerzenkrone in einer Prozession mit hoffentlich vielen Kindern das Licht durch die ganze Kirche tragen. Damit will sie in dieser dunklen Jahreszeit unser aller Leben erhellen und schon ein wenig auf die Geburt Jesu und das nahende Weihnachtsfest hinweisen.
Anschließend besteht die Möglichkeit mit Glühwein, heißem Apfelsaft und Plätzchen noch ein wenig in der Gemeinschaft der Pfarrfamilie zu verweilen und sich über gestern, heute und morgen zu unterhalten.
Die ganze Pfarrgemeinde ist herzlich eingeladen.
Warum wird das Jubiläumsjahr bereits am Sonntag eröffnet? Vor 100 Jahren wurde rund um das Luziafest die große Freude bekannt, dass Pflaumheim die Pfarreirechte erhält. Die offizielle Beurkundung erfolgte dann im Februar 2023. Pflaumheim bekam einen eigenen Pfarrer und baute auch ein Pfarrhaus.
In den kommenden 12 Monaten werden alle Feste im Zeichen des Jubiläums gefeiert. Dazu kommen einige Sonderveranstaltungen, zu denen dann rechtzeitig auch an dieser Stelle eingeladen wird.